Collage Schüler bei Praxisaufgaben
Fachbereich:

Berufsvorbereitung

Straubinger Modell

Berufsvorbereitung im „Straubinger Modell“

Seit dem Schuljahr 2008/2009 werden an der Joseph-von-Fraunhofer-Schule, Staatliche Berufsschule I Straubing- Bogen, in Zusammenarbeit mit einer Mittelschule in der Stadt Straubing, Jugendliche ohne Ausbildungsplatz nach dem sogenannten „Straubinger Modell“ unterrichtet.

Welche Ziele hat das „Straubinger Modell“?

Die Ziele des „Straubinger Modells“ sind der erfolgreiche oder qualifizierende Abschluss der Mittelschule und die Vermittlung in ein Ausbildungsverhältnis durch entsprechende Unterstützung und die Verbesserung ihrer eigenen Ausbildungsreife.

Wer kann am „Straubinger Modell“ teilnehmen?

Jugendliche ohne erfolgreichen oder qualifizierenden Abschluss der Mittelschule und ohne Ausbildungsplatz werden in den beiden Klassen, einer Klasse des Berufsvorbereitungsjahres der Berufsschule und einer Berufsorientierungsklasse der Mittelschule, unterrichtet.

Wie ist der Unterricht organisiert?

Schulort für beide Klassen ist die Joseph-von-Fraunhofer-Schule, Staatliche Berufsschule I, der Übergang zwischen Mittelschule und Berufsschule soll für die Jugendlichen dadurch erleichtert werden.

Der Unterricht findet als Blockunterricht im wöchentlichen Wechsel mit den Betriebspraktika statt.

Mittelschulunterricht

Die Jugendlichen werden in den Fächern Deutsch, Mathematik, GSE (Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde) und Ethik unterrichtet, unabhängig davon, ob sie der Berufsschulklasse oder der Mittelschulklasse angehören. Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, haben Unterricht in Deutsch als Zweitsprache. Außerdem findet Förderunterricht in Mathematik statt.
Die Vermittlung der Lerninhalte übernimmt ein Mittelschullehrer.
Ziel ist es, die Lerninhalte aus der Mittelschule noch einmal zu wiederholen und so zu üben, dass die erfolgreiche Teilnahme an den Prüfungen zum qualifizierenden Mittelschulabschluss möglich ist.

Berufsschulunterricht

Unabhängig vom Schwerpunkt haben alle Schüler Unterricht in EDV.

Im Berufsschulunterricht, je nach ihrem Schwerpunkt in Metall- und Holztechnik oder in Friseurtechniken und Kosmetik sowie Marketing und Verkauf, erhalten die Schüler Einblick in die grundlegenden theoretischen Kenntnisse und praktischen Tätigkeiten dieser Berufszweige. Ebenso haben die Schüler Unterricht in EDV. In diesen Fächern werden die Schüler von Berufsschullehrern unterrichtet.

Größten Wert legen die Lehrkräfte dabei auf eine enge Verzahnung der Lerninhalte in dieser kooperativen Beschulung. Die enge Zusammenarbeit führt für beide Partnerschulen zu Synergieeffekten, die pädagogische und fachliche Qualität des Unterrichts wird durch die Kooperation von Lehrkräften beider Schularten gesteigert.

Wie ist das Praktikum organisiert?

Die Jugendlichen haben im wöchentlichen Wechsel mit dem Unterricht Praktikum in ausgewählten Ausbildungsbetrieben im gesamten Landkreis Straubing-Bogen.

Die Praktika finden in der Regel fünf bis sieben Wochen im gleichen Betrieb statt, also meistens von Ferien zu Ferien.

Natürlich ist es auch möglich, nur zwei oder drei Wochen in einen Beruf hinein zu schnuppern – dies ist jedoch eher der Einzelfall.

Durch die wechselnden Praktika haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich während des Schuljahres sehr viele verschiedene Berufsfelder anzusehen und sich beruflich zu orientieren.

Ziel des Praktikums ist es, durch dieses an eine Ausbildungsstelle zu gelangen. Deshalb sollte nur in Betrieben ein Praktikum absolviert werden, in denen auch die Möglichkeit auf eine Ausbildung besteht.

Bekommen die Schüler während des Schuljahres eine Zusage einer Firma, können sie selbstverständlich jederzeit die Klasse verlassen und mit der Berufsausbildung beginnen.

Um die Praktikumsplätze kümmert sich die sozialpädagogische Fachkraft des Kooperationspartners.

Welche Lehrkräfte unterrichten im „Straubinger Modell“?

 

Welche Aufgaben übernimmt der Kooperationspartner?

In den Klassen des „Straubinger Modells“ arbeiten die Lehrkräfte eng mit einer sozialpädagogischen Fachkraft eines Kooperationspartners, der AWO Soziale Dienste Straubing, zusammen.

Folgende Aufgaben übernimmt die Sozialpädagogin:

  • Beratung hinsichtlich der Wahl realistischer Berufe durch Berufswahltests und Gespräche
  • Intensive Suche nach Praktikumsbetrieben zusammen mit den Schülern
  • Vorbereitung auf das Praktikum
  • Begleitung während und Auswertung am Ende des Praktikums durch Praktikumsbesuche sowie regelmäßige Gespräche mit den Betrieben
  • Anfertigen von Bewerbungsunterlagen im Rahmen des Bewerbungstrainings
  • Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche
  • Unterstützung bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche
  • Individuelle Beratungs- und Betreuungsgespräche
  • Einzelfallhilfe und Beratung für Teilnehmer, Eltern und Betriebe
  • Abbau von Motivations-, Sozialisations- und Lerndefiziten
  • Unterstützung und Hilfe bei Problemen im schulischen, beruflichen und privaten Bereich
  • Kooperation und Netzwerkarbeit mit Betrieben, Berufsberatung sowie Berufseinstiegsbegleitern
  • Regelmäßige Teambesprechungen mit den Lehrern, um sich auszutauschen
Wie kann ich mich für das Straubinger Modell anmelden?

Die Anmeldung erfolgt an der Joseph-von-Fraunhofer-Schule, Berufsschule I, in Straubing zu einem vorgegebenen Termin. Alle Bewerber müssen persönlich erscheinen und führen dann ein Aufnahmegespräch mit den Lehrkräften.

Wo bekomme ich weitere Informationen?

Aktuelles


Berufsintegrationsvorklassen

Berufsvorbereitung in Berufsintegrationsvorklassen für Jugendliche ohne oder mit geringen Deutsch-Kenntnissen

Seit dem Schuljahr 2013/14 bietet die Außenstelle Bogen und seit 2016/2017 auch die Stammschule in Straubing berufsschulpflichtigen Asylbewerbern und Flüchtlingen sowie auch allen anderen berufsschulpflichtigen Jugendlichen, die ohne Sprachkenntnisse nach Deutschland kommen, intensive sprachliche Förderung und Berufsvorbereitung in drei Berufsintegrations-Vorklassen BIK/V, an.

Welches Ziel haben die Berufsintegrationsvorklassen?

Neben der Alphabetisierung und dem weiteren Spracherwerb, der Vermittlung von mathematischen Grundkompetenzen und dem Unterricht zu gesellschaftspolitischen Themen wird auch großer Wert auf die Vermittlung beruflichen Grundwissens gelegt. Dies erfolgt an der Außenstelle in Bogen im Schwerpunkt Bau- und Holztechnik, an der Stammschule in Straubing erwerben die jungen Frauen und Männer erste berufliche Kompetenzen im Fachbereich Körperpflege oder in Holztechnik.

Wer kann eine Berufsintegrationsvorklasse besuchen?

Berufsschulpflichtige Jugendliche ohne oder mit geringen Sprachkenntnissen bis zum 21.Lebensjahr können in die Klasse aufgenommen werden.

Wie ist der Unterricht organisiert?

Unterricht findet als Vollzeitunterricht täglich vormittags von 8:00 Uhr bis 12:50 Uhr statt.

Im Lernbereich Deutsch liegt der Schwerpunkt auf dem Erwerb elementarer und der Erweiterung vorhandener Sprachkenntnisse. Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben bilden die Grundlage für das souveräne Agieren im Alltag. Ziel ist es, die Stufe A2 nach dem Kompetenzrahmen zu erreichen. Für Jugendliche ohne jegliche Vorkenntnisse in der Schrift und Sprache findet zusätzlich Einzelunterricht zur Alphabetisierung statt.

Die Lernbereiche Politik und Gesellschaft, Lebensgestaltung sowie Medienwelten umfassen zum Beispiel Themen wie interkulturelle Landeskunde, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung, Demokratieerziehung, Rechtskunde, Gesundheitserziehung und Sport sowie digitale Bildung im Umgang mit Medien.

In Ethik liegt der Schwerpunkt auf der Wertebildung.

Grundrechenarten, Bruch- und Prozentrechnen, Dreisatzrechnen sowie Geometrie sind die Inhalte des Lernbereiches Mathematik.

Praktischer Unterricht in Holz- und Bautechnik sowie Körperpflege findet im Rahmen des Lernbereiches Berufliche Handlungsfähigkeit statt.

Welche Lehrkräfte unterrichten in den BIK/V-Klassen?

Außenstelle Bogen

 

Stammschule Straubing

 

Alphabetisierung:

Die Berufsschule wird durch Deutschlehrkräfte des Bildungsträgers „Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH Straubing“ unterstützt. Auch die sozialpädagogische Betreuung übernehmen Mitarbeiter der Kooperationspartner.

 

Welche Aufgaben übernimmt der Kooperationspartner?

Folgende Aufgaben übernimmt die sozialpädagogische Betreuung:

  • Individuelle Beratungs- und Betreuungsgespräche
  • Einzelfallhilfe bei behördlichen Angelegenheiten
  • Abbau von Motivations-, Sozialisations- und Lerndefiziten
  • Unterstützung und Hilfe bei Problemen im schulischen und privaten Bereich
  • Kooperation und Netzwerkarbeit z.B. mit Ausländerbehörden, Jobcenter oder Arbeitsagentur
  • Regelmäßige Teambesprechungen mit den Lehrern, um sich auszutauschen
Wie kann ich mich für eine Berufsintegrationsvorklasse anmelden?

Eine persönliche Anmeldung im Sekretariat der Berufsschule ist jederzeit zu den Bürozeiten möglich, ebenso eine Online-Anmeldung über diese Homepage.

Wo bekomme ich weitere Informationen?

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